Suor Angelica Opera lirica in un atto Gianni Schicchi Opera comica in un atto Libretti: Giovacchino Forzano
- Produktion |
- Besetzung |
- Fotos |
- Video
La Traviata Melodramma in tre atti Libretto: Francesco Maria Piave nach Alexandre Dumas fils
Das Traumfresserchen Ein Singspiel in 7 Bildern und 6 Zwischenspielen Text von Michael Ende Aufführung anläßlich des 70. Geburtstages von W. Hiller
»Ein Triumph traumhafter Bilder inszeniert von Axel Kresin.
Unbedingt hören und sehen!«

L' Italiana in Algeri Dramma giocoso in due atti Libretto: Angelo Anelli nach einer Inszenierung von Jean Pierre Ponnelle
»Es ist wieder spannend, in die Kölner Oper zu gehen.
Das war ein unglaubliches Bravo-Rufen.«
Der zerbrochene Krug Oper mit Vorspiel in einem Akt nach Heinrich von Kleist Der Diktator Tragische Oper in einem Akt (zwei Bildern), Text von Ernst Krenek
Le pauvre matelot Complainte en trois actes, Text von Jean Cocteau Larmes de couteau Opéra en une acte, Text von Georges Ribemont-Dessaignes Deutsche Erstaufführung in Originalsprache L'abandon d'Ariane Opéra-minute en cinq scènes, Text von Henri Etienne Hoppenot
Surrealismus und Deformierung der Erzählstruktur
in Georges Ribemont-Dessaignes Larmes de couteau
Die Opern Larmes de couteau, H. 169 (Messertränen, 1928), Les Trois Souhaits ou les vicissitudes de la vie, H. 175 (Die drei Wünsche oder die Wechselfälle des Lebens, 1929) und die Entwurf gebliebene Le Jour de bonté, H. 194 (1931) bilden die frühesten Versuche Martinůs auf dem Gebiet der Oper. Diese Werke belegen den tiefen Einfluß Igor Strawinskys und der Komponisten der “Groupe des Six auf den jungen tschechischen Komponisten; nicht nur die von der russischen Ballett-Tradition inspirierten, in Paris uraufgeführten Partituren Strawinskys, sondern vor allem seine Experimente mit neuen Bühnenformen wie etwa L'histoire du soldat (1918) und Les noces (1923) erregten die Aufmerksamkeit Martinůs. Experimente mit neuen Theaterformen bildeten ein wesentliches Kennzeichen der Pariser Theaterkultur gegen Ende des I. Weltkriegs. In der theaterwissenschaftlichen Literatur gilt das Datum der Uraufführung von Alfred Jarrys groteskem Drama Ubu roi (10. 12. 1896) als Geburtsstunde der antirealistischen Moderne auf dem Sprechtheater1 . Das „drame surréaliste“ Les mamelles de Tirésias (1917) von Guillaume Apollinaire markierte nicht nur die Geburtstunde des literarischen Surrealismus, sondern bildete auch das Modell für viele der folgenden Bühnenwerke der Zeitgenossen Apollinaires, in denen die theatralische Illusion in mehrfacher Weise durchbrochen wurde2 . Bereits 1916 hatte Georges Ribemont-Dessaignes sein Drama L'empereur de Chine verfaßt, das, obwohl unabhängig von der Bewegung der Dadaisten entstanden, bereits wesentliche Elemente von deren späterer Ästhetik vorwegnahm; es wurde allerdings erst zusammen mit dem folgenden Drama Le serin muet im Jahre 1921 publiziert3 In diesem Drama treten bereits mannigfaltige Charakterzüge von Ribemont-Dessaignes Theater auf, wie Jürgen Grimm dargestellt hat:
Nahezu jede Form von Begründung für
Auftritt und Abgang einzelner Personen, für ihre Entscheidung, dieses oder jenes zu
tun, oder auch für die Änderung der eigenen Meinung wird entweder ausgespart oder
erst nachträglich und oft in indirekter Form gegeben. [...]
Ähnlich unmotiviert bleiben auch andere Handlungselemente. In knappen Sätzen, die
häufig nur aus einem Substantiv oder einem kurzen Syntagma bestehen, reiht sich Replik
an Replik. Ribemont-Dessaignes Stil entbehrt nahezu jeder Konjunktion, vor allem der
kausalen; die Verben stehen vielfach im Infinitiv; in längeren Tiraden herrscht die
Parataxe vor. Das daraus resultierende Aussparen jeder vertrauten Form von Begründung für
das Reden und Handeln der Personen ist eines ihrer befremdlichsten Merkmale; Personen und
Dinge stehen nahezu unverbunden nebeneinander; ihre Zuordnung ist in vielfältiger Weise
möglich.
Während L'empereur de Chine zu Lebzeiten seines Autors unaufgeführt blieb, bedeutete die Uraufführung von Le serin muet im Rahmen einer Dada-Veranstaltung vom 27. 3. 1920 eine Ermutigung für den Autor, auf dem Wege einer allmählichen Zerstörung traditioneller Dramaturgie weiter fortzuschreiten. War L'empereur de Chine noch einer weitgehend traditionellen dreiaktigen Dramenform verpflichtet, so löste Ribemont-Dessaignes sich in den folgenden Einaktern weitgehend von einer eindimensionalen Erzählstruktur; nach dem verlorengegangenen Einakter Zizi de Dada entstanden in rascher Folge Arc-en-ciel (1926), Larmes de couteau (1926) und Partage des os (1929); ebenfalls verloren ging der Einakter Coeur à coeur. In ihnen treten die Stileigentümlichkeiten von Ribemont-Dessaignes Theater am reinsten hervor:
Bilder beherrschen den sprachlichen Ausdruck; im Gegensatz aber zu der auf wenige Elemente zurückgreifenden nüchternen Bildersprache von L'empereur de Chine ist die Sprache der Einakter, vor allem der drei zuletzt vorgestellten, von einer teilweise verwirrenden sinnlichen Vielfalt. Dies gilt erst recht auf der szenischen Ebene. Sei es das Spiel des Jongleurs mit den Kugeln, sei es der photographierende General oder Pisse, der Barbade vermißt, sei es das leidenschaftliche Liebesgeständnis Eleonores an den Erhängten und viele andere Szenen mehr - Ribemont-Dessaignes Theater ist ein sinnliches Theater, in dem es dem Autor gelingt, die intellektuelle Ausweglosigkeit seiner bis zum Zerreißen gespannten Figuren in eine verwirrende Bilderfülle und die Abfolge höchst einprägsamer Theatersituationen umzusetzen.4
Bereits der Titel Larmes de couteau spiegelt jene semantische Vieldeutigkeit, die in Werken wie Raymond Roussels Impressions d'Afrique (1908-1912) geradezu das Bildungsprinzip der poetischen Sprache darstellte:
Der Titel des Stückes basiert auf einem mehrfachen Wortspiel, das sich bei nicht hinreichender Artikulation phonetisch zwischen „larmes de couteau“ = „Messertränen“, „lames de couteau“ = „Messerklingen“, „l'âme de couteau“ = „Messerseele“ und „l'arme de couteau“ = „Messserwaffe“ ergeben kann.5
Das Oszillieren der Bedeutungen bei Homonymen, an denen die französische Sprache besonders reich ist, wird ergänzt durch eine artifizielle Rotation zusammengesetzter Begriffe, die in immer neuer Beleuchtung erscheinen. Erwähnenswerte Beispiele hierfür sind etwa „les plumes de la lune“ = „die Federn des Mondes“ bzw. „die Weichheit des Mondes“, „tourbillon immobile“ = „regloser Wirbelwind“, „lave de glace“ = „Lava aus Eis“ oder „miel de lune“ = „Mondhonig“, „murmure à boire“ = „Gemurmel zum Trinken“, „carresse des voyages“ = „Liebkosung der Reisen“, „le cristal des rêves“ = „der Kristall aus Träumen“, deren semantische Mehrdeutigkeit sich durch die Hervorhebung der Gegensätze oder durch die Umstellung der Worte zumindest erahnen läßt, wie beispielsweise „lune de miel“ = „Flitterwochen“, „boire le murmure“ = „Aufsaugen des Rauschens“, „voyage des carresses“ = „Reise der Liebkosungen“, „le cristal de rêve“ = „traumhaftes Kristallgefäß“ und „les rêves de cristal“ = „glasklare Träume“. Im Falle einer Übersetzung geht dieser Sinngehalt, wenn man so weit im surrealistischen Sinne überhaupt denken darf, gänzlich verloren.
Gleiches gilt für den zentralen Satz Satans am Ende der vierten Szene, die nicht zufällig den Mittelpunkt von Martinůs Oper bildet: „Pour l'amour il faut trois choses: Soi, lui et l'autre.“. Der äußerst komplexe Sinngehalt dieses Satzes erschließt sich erst im folgenden Satz des Theaterstückes, der im Libretto gestrichen wurde: „On peut trouver cela en une, deux où trois personnes.“ Besser als im Deutschen bewahrt das französische Original die Vieldeutigkeit in der Formulierung der für die Liebe benötigten drei Dinge, die sich insgesamt in einer, in zwei oder in drei Personen finden lassen; einerseits deutbar als „Sie, Er und der Andere“, andererseits auch als „Ich, das andere Ich und das Andere“.
Es gehört zu den Widersprüchen der Geschichte des Musiktheaters im 20. Jahrhundert, daß das Sprechtheater des Surrealismus bei aller literarischen Breitenwirkung nur in seltenen Fällen vermochte, Komponisten zu einer adäquaten Vertonung zu inspirieren. Schon Ernst Krenek machte darauf aufmerksam, daß der organisierte Schock des surrealistischen Experiments nicht nur unwiederholbar ist, sondern auch die Tendenz besitzt, sich schnell abzunützen.
Musical surrealism has not found many adherents. Except for what has been produced by a few young French composers, such as Henri Sauguet, by far the most original work of this kind is Mahagonny, by Kurt Weill. Generally speaking, it is the text accompanying the music which plays an important and even decisive part in giving surrealism its peculiar stamp. The musical substance, viewed as such, only too soon turns out to be simply reactionary; of attack and shock, nothing much remains.6
Wenn trotzdem nichtlineare Erzähltechniken ihren festen Platz in der Dramaturgie der musikalischen Moderne gefunden haben, so verdankt sich dieses Phänomen wohl eher einer unterschwelligen Beziehung des Musiktheaters zu nicht-diskursiven Formen des Theaters, die durch die Dominanz des literarischen Textes im abendländischen Sprechtheater an den Rand gedrängt worden waren. Wie Carl Dahlhaus gezeigt hat, erliegt die verbreitete Annahme, daß im Musiktheater des 20. Jahrhunderts die Neuerungen der Theateravantgarde erst mit einer gattungstypischen Zeitverzögerung zum Tragen gekommen seien, einer Täuschung über die grundlegenden Unterschiede der Gattungen:
Daß im Sprechtheater die neue Dramaturgie von der älteren durch eine Kluft getrennt ist, die unüberbrückbar erscheint, weil das tragende Prinzip des klassischen Schauspiels, die Idee des Dialogs als primärem Medium des Dramas, von dem Kontinuitätsbruch betroffen ist, besagt jedoch keineswegs, daß im Musiktheater ein analoger Gegensatz zwischen Altem und Neuem feststellbar wäre. Man kann vielmehr zeigen, daß einige der Kategorien, in denen sich im Schauspiel eine moderne Dramaturgie manifestiert, in der Oper paradoxerweise zu den Merkmalen gehören, die immer schon, zumindest im 19. Jahrhundert, für die Gattung konstitutiv waren. Mit anderen Worten: Die »nicht-aristotelische« Dramaturgie, im Schauspiel ein Zeichen von Modernität, erscheint in der Oper, pointiert ausgedrückt, als ein Stück Tradition.7
2 Peter Szondi, Theorie des modernen Dramas, in: Peter Szondi, Schriften I, ed. Jean Bollak et al., Frankfurt (Suhrkamp) 1978, pp. 11-148; Jürgen Grimm, Das avantgardistische Theater Frankreichs, 1895-1930, München (Beck) 1982, pp. 76-101.
3 Jürgen Grimm, Das avantgardistische Theater Frankreichs, 1895-1930, München (Beck) 1982, pp. 187-209.
4 Jürgen Grimm, Das avantgardistische Theater Frankreichs, 1895-1930, München (Beck) 1982, p. 217 sq.
5 Jürgen Grimm, Das avantgardistische Theater Frankreichs, 1895-1930, München (Beck) 1982, p. 216.
6 Ernst Krenek, Music Here and Now, New York (Norton) 1939, 2New York (Russell & Russell) 1967, p. 73.
7 Carl Dahlhaus, Traditionelle Dramaturgie in der modernen Oper, in: Carl Dahlhaus, Vom Musikdrama zur Literaturoper, München (Piper/Schott) 1989, p. 284.
© Axel Kresin
Il mondo della luna Dramma giocoso in tre atti Libretto: Carlo Goldoni
Il barbiere di Siviglia Commedia in due atti Libretto: Cesare Sterbini nach Pierre-Auguste Caron de Beaumarchais

Finissage zum 60.Geburtstag Lesung mit szenisch-musikalischen Einlagen nach einer Idee von Axel Kresin
La fede ne' tradimenti Melodramma in tre atti Libretto: Girolamo Gigli anläßlich der 300.Wiederkehr der Krönung des ersten Königs in Preußen
»Ariostis Barockoper hatte in der ehemaligen Freien Volksbühne in Berlin
umjubelte Premiere.«
La vera costanza Dramma giocoso in tre atti Libretto: Francesco Puttini
Jakob Lenz Kammeroper Text von Michael Fröhling frei nach Georg Büchner

Peter gegen den Wolf Eine musikalische Erzählung für Kinder Bearbeitung von Justin Locke Europäische Erstaufführung
»Mit einfachen Mittel zaubert die Inszenierung eine Märchenwelt auf die Bühne.«